Ein paar Gedanken über Düfte in Kosmetikprodukten
Bestimmt ist es dir schon aufgefallen: Die Welt der Kosmetik ist eine Welt voller Düfte. Es gibt kaum ein Shampoo oder Duschgel, das nicht nach irgendetwas duftet. Von Vanilla Chai bis hin zu Ginger-Lemon – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aber warum ist das eigentlich so? Und worauf basieren diese Düfte überhaupt? Hier findest du ein paar Antworten: Schon die alten Ägypter*innen wussten um die wohltuende Wirkung eines angenehmen Körperduftes und ließen sich spezielle Duftkompositionen auf Basis von Zimtrinde, Myrrhe, Rosenblättern, Ölen oder Harzen anmischen. Der Wunsch, sich zu parfümieren, ist also alles andere als neu. Neu ist nur, dass wir heute eine weitaus größere Auswahl an Duft- und Inhaltsstoffen haben und in der Lage sind – neben natürlichen Parfumölen – auch synthetische Parfums zu kreieren, die weitaus mehr als nur den Körper beduften.
Parfums
Komplexe Duftkompositionen mit individueller Note
Die Duftkomposition eines Parfums ist sehr komplex und setzt sich immer pyramidenartig aus einer Kopfnote, einer Herznote und einer Basisnote zusammen. Wenn du ein Parfum auf sprühst, nimmst du immer zuerst die Kopfnote war, die oft aus Zitrusdüften oder würzigen Nuancen besteht. Da es sich dabei zwar um einen sehr intensiven, aber auch sehr flüchtigen Duft handelt, verfliegt dieser Geruch schnell wieder. Nach 10 bis 15 Minuten kommt dann die Herznote zum Vorschein, die eine Verbindung mit deiner Haut eingeht und daher deutlich länger wahrnehmbar ist als die Kopfnote. Die Herznote macht ca. 50 bis 80 Prozent des Duftes aus, bildet also den eigentlichen Kern der Komposition. Sie setzt sich meist aus blumigen Düften von Rosen, Nelken oder Jasmin zusammen.
Die Basisnote wiederum geht eine besonders intensive und langanhaltende Verbindung mit deiner Haut ein und entwickelt in Kombination mit deinen Duftmolekülen einen ganz individuellen Geruch, der über viele Stunden anhält. Verantwortlich sind dafür sogenannte “Fixateure”, die häufig auf würzigen oder holzigen Aromen wie Moschus, Vanille oder Lavendel basieren und zur Stabilisierung des Duftes beitragen. Wie der Duft sich auf deinem Körper entwickelt, hängt dann von vielen verschiedenen Faktoren – wie etwa deinem pH-Wert, deinem Hormonhaushalt, deiner Ernährung oder auch deinem Alter – ab. So kommt das Phänomen zustande, dass ein und derselbe Duft an jedem Menschen anders riecht.
Die Macht der Düfte
Fluch oder Segen?
Dank der rund 10 Mio. Sinneszellen, die sich in unserer Nasenschleimhaut befinden, können wir mehr als tausend Gerüche wahrnehmen. Von der frischen Frühlingswiese bis hin zum weihnachtlichen Lebkuchengeruch – jede Duftkomposition weckt bestimmte Assoziationen, Erinnerungen und Emotionen in uns. Der Geruchssinn ist also ein Sinn, der die Macht hat unglaublich viel in uns zu bewegen. Durch Parfum können diese Reaktionen gezielt hervorgerufen werden.
Problem: Viele Unternehmen wollen genau diese positive Wirkung für ihre Produkte nutzen, weshalb heute so ziemlich alles parfümiert ist, was uns im Alltag begleitet: vom Autocockpit über den Supermarkt bis hin zum Haarfärbe- oder Reinigungsmittel. Dadurch sind wir überall und ständig von Duftstoffen umgeben und kaum noch in der Lage synthetische von natürlichen Düften zu unterscheiden.
Synthetische Riechstoffe
Eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten
Synthetische Duftstoffe, in der Industrie auch Riechstoffe genannt, werden durch chemische Synthese künstlich im Labor hergestellt. Dabei werden nicht nur naturidentische Stoffe nachgebaut, auch völlig neue Düfte, die so in der Natur gar nicht vorkommen, können kreiert werden. Daraus ergibt sich eine schier unbegrenzte Bandbreite an Düften. Diese Düfte kommen wiederum in Form von Parfums in der Industrie zum Einsatz, und verleihen Produkten wie Reinigungsmitteln, Raumsprays, Cremes, Duschgels oder Shampoos einen angenehmen Duft. Da die Nachfrage nach Parfums dementsprechend riesig ist, kann der Bedarf längst nicht mehr durch natürliche Rohstoffe gedeckt werden. Die Industrie ist daher auf synthetische Riechstoffe angewiesen.
Die Vorteile der synthetischen Duftstoffe werden vor allem in folgenden Aspekten deutlich: Der wichtigste Vorteil für die Industrie ist sicherlich der Kostenfaktor. Riechstoffe sind deutlich günstiger in der Herstellung als natürliche Duftstoffe. Zudem sind sie unbegrenzt verfügbar, halten länger und verfliegen nicht so schnell. Gleichzeitig verfügen synthetische Duftstoffe jedoch auch über allerlei Nachteile: Zum einen können sie Allergien und Unverträglichkeiten auslösen und sich auf unseren Hormonhaushalt auswirken. Da sie sich in der Natur ablagern, können sie außerdem unsere Tier- und Pflanzenwelt negativ beeinflussen. Zudem stehen manchen Verbindungen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Natürliche Düfte
Aus den Quellen der Natur
Natürliche Düfte basieren auf ätherischen Ölen, Extrakten und Harzen und können aus Blüten, Blättern, Früchten, Samen, Kräutern, Holz oder auch Wurzeln gewonnen werden. Ganz nach dem Vorbild der alten Ägypter*innen. Je nach Rohstoff werden – von der Destillation bis hin zur Pressung – verschiedene Methoden angewendet, um das Duftöl oder den Duftextrakt zu gewinnen. Im Anschluss werden Öle und Extrakte entsprechend weiterverarbeitet und kommen beispielsweise in Naturkosmetikprodukten oder der Aromatherapie zum Einsatz. Duftstoffe von Tieren, wie etwa vom Moschusochsen, werden heute aus Tierschutzgründen übrigens nur noch synthetisch hergestellt. Gut zu wissen: Naturkosmetik ist nur echt, wenn sie natürliche ätherische Öle bzw. Parfumöle oder Parfums, die auf natürlichen Rohstoffen basieren, zur Beduftung oder Parfumierung nutzt.
Die Vorteile natürlicher Duftstoffe sind:
- Sie sind nicht krebserregend.
- Sie haben keinen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt.
- Sie verfälschen unseren Geruchssinn nicht.
- Sie schonen die Umwelt.
- Richtig dosiert sind sie angenehm unaufdringlich.
Die Nachteile natürlicher Duftstoffe sind:
- Die Auswahl an Düften ist naturbedingt begrenzt.
- Einige Wenige können allergische Reaktionen hervorrufen.
- Natürliche Düfte verfliegen schneller. Der Duft in Naturkosmetikprodukten kann sich daher im Laufe der Zeit etwas verändern bzw. abschwächen.
- Die Menge an natürlichen Duftstoffe ist begrenzt und die Verfügbarkeit stark von Ernteerträgen abhängig.
Aufgrund der begrenzten Auswahl und Verfügbarkeit der natürlichen Duftstoffe sind Naturkosmetikhersteller vor einige Herausforderungen gestellt, wenn es um die Beduftung und Parfumierung ihrer Produkte geht. Denn natürlich hat jede Marke den Anspruch einzigartig zu sein und ein ganz individuelles Duftkonzept zu kreieren. Auf der anderen Seite gewährleisten die natürlichen Duftstoffe die Reinheit und Natürlichkeit der Produkte und sorgen dafür, dass unser Geruchssinn nicht durch komplexe, synthetische Kreationen unnötig verfälscht wird. So werden in der Regel zwar auch Naturkosmetikprodukte mit natürlichen Parfums parfümiert. Einfach, weil Parfums aufgrund ihres speziellen Aufbaus den Vorteil haben, dass sie länger halten als einzelne Parfumöle. Dann handelt es sich allerdings um Parfums aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen.
Duftöle, reine ätherische Öle, kommen in der Naturkosmetik ebenfalls zum Einsatz. Die verwendeten ätherischen Öle duften dann zwar nicht so lange wie ein Parfum, dafür handelt es sich um einen sehr reinen, natürlichen Duft, der sich dezent und angenehm unaufdringlich im Hintergrund hält. Gleichzeitig hat das Öl noch einen pflegenden Effekt.
Düfte bei STUDIO BOTANIC
“Weniger ist mehr“
Wir verzichten bewusst auf überflüssige, reizende oder nicht natürliche Inhaltsstoffe. Deshalb lautet unser Anspruch auch beim Thema Beduftung “weniger ist mehr“.
Das heißt, wir konzentrieren uns auf wenige, sorgsam ausgewählte Rohstoffe, die alle über einen gewissen Mehrwert verfügen und nutzen diese auch als dezenten botanischen Bedufter. Somit können wir in der Regel auf natürliche Parfums verzichten. Für unsere STUDIO BOTANIC HANDCREME und AUFBAUSALBE nutzen wir beispielsweise nur hochwertiges Mandarinen- und Pfefferminzöl oder Rosenblütenextrakt zur Beduftung. Die von uns verwendeten Öle versprühen nicht nur einen angenehm frischen Duft, sondern sorgen auch dafür, dass die Haut der Hände schön glatt und geschmeidig bleibt. Dabei kommen die Öle so dezent zum Einsatz, dass sie zwar ihre Wirkung entfalten, ihr Duft sich dabei aber angenehm im Hintergrund hält. Unsere Produkte definieren sich nicht über ein bestimmtes Duftkonzept, sondern über ihre Funktions- und Wirkungsweisen.
Die Düfte stimmen wir also immer auf die jeweilige Funktion oder Geschichte des Produktes ab und nicht umgekehrt. In diesem Kontext entsteht immer ein minimalistischer botanischer Duft. Das hat unter anderem den Vorteil, dass unsere Produkte leicht und klar verständlich und die Inhaltsstoffe transparent sind.